Biografie

Reimann wurde als Sohn eines Grafikerehepaares und Enkel von Hans Reimann geboren. Nach der Flucht des Vaters 1953 nach West-Berlin und dem Suizid der Mutter 1954 kam er in ein Kinderheim. Von 1956 an lebte er bei seiner Großmutter in Leipzig.

Von 1963 bis 1965 absolvierte Reimann eine Schriftsetzerlehre und begann 1965 ein Literaturstudium am Institut für Literatur »Johannes R. Becher« in Leipzig. Anfang 1966 wurde er wegen ablehnender Haltung gegenüber der Kulturpolitik der SED exmatrikuliert. Im gleichen Jahr wurde er zum Wehrdienst in der NVA eingezogen und nach einem Suizidversuch entlassen. Danach war er freier Schriftsteller und Verlagslektor.

Am 1. Oktober 1968 wurde er verhaftet und wegen staatsgefährdender Hetze zu zwei Jahren Haft verurteilt. Nach seiner Entlassung am 1. Oktober 1970 arbeitete er als Transportarbeiter, Brauereihilfsarbeiter und Lohnbuchhalter. In den 1970er Jahren erschienen zwei Gedichtbände von ihm, danach konnte er bis zur Wende 1989 nicht mehr veröffentlichen.

Seit 1973 arbeitete Reimann mit Chansoninterpreten (u.a. Stephan Krawczyk, Detlef Hörold, Hubertus Schmidt), der Rockgruppe Lift und verschiedenen Komponisten zusammen und gehört zur Leipziger Liederszene und war Teilnehmer der DDR-offenen Chansontage im Kloster Michaelsstein.

2015 wurde Andreas Reimann in das PEN-Zentrum Deutschland gewählt.


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